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Die Kirche in Geisa

 4. BERÜHMTE GEMEINDEGLIEDER

Berühmte Söhne Geisas, auf die die Stadt mit recht stolz ist, und deren Namen weltweit in
Fachkreisen bekannt sind, entstammen der evangelischen Gemeinde.


4.1. ADALBERT GEHEEB – MOOSFORSCHER UND MITBEGRÜNDER DES RHÖNKLUBS

Adalbert Geheeb wurde am 21. März 1842 in Geisa geboren. Seine Eltern besaßen die hiesige
Apotheke. Nach dem frühen Tod des Vaters 1859 übernahm der junge Adalbert die Apotheke. Da
die meisten Medikamente von den damaligen Pharmazeuten selbst hergestellt und gemischt
werden mußten, wurden auch die Heilkräuter zum Großteil selber angebaut.

Sein besonderes Interesse galt der Botanik, speziell den Moosen, die er sammelte und
systematisierte. Auf diesem Gebiet er warb er sich Weltruf.

An seinen Studienfreund Haeckel in Jena schreibt er von seinem 1300 Spezies umfassenden
Moosherbarium, in dem 50.000 unterschiedliche Formen enthalten sind. Er legte eine Systematik
der Laubmoose der ganzen Erde an. Zahlreiche Moosbilder von ihm sind im Haeckelmuseum in
Jena, aber auch im Heimatmuseum in Geisa zu sehen.

1867 heiratete er Adolphine Calmberg, die ihm 5 Kinder schenkte. Zwei von ihnen starben schon
frühzeitig. Der älteste Sohn Paul erwarb sich später eigenen Ruhm.

Tochter Anna studierte in der Schweiz Medizin und Psychiatrie, als dies für Frauen in Deutschland
noch nicht möglich war. Sohn Reinhold wurde Redakteur der bedeutenden satirischen Zeitschrift
„Simplicissimus“ in München, sowie Inhaber des Verlages.

Legendär sind die regelmäßigen Kammermusiken im „Sälchen“ des ersten Stockes der Apotheke.
Sie legen Zeugnis ab von dem glücklichen Familienleben, der Aufgeschlossenheit sowie der
geistigen Größe der Geheebs. Adalbert spielte Geige, seine Frau Adolphine begleitete ihn auf dem
Klavier, dazu strich der katholische Kantor die Bratsche und der jüdische Synagogenvorsteher
spielte das Cello. A. Geheeb pflegte eine enge Freundschaft zu dem jüdischen Lehrer und
Botaniker Moritz Goldschmidt.

1876 gehörte er in Gersfeld zu den Mitbegründern des Rhönklubs. Er starb am 13. September
1909 in Freiburg im Breisgau, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbracht hatte.

 

4.2. PAUL GEHEEB – BEGRÜNDER  DER  ODENWALDSCHULE

UND  DER  „ECOLE D’HUMANITÈ“

Paul Geheeb kam am 10. Oktober 1870 als Sohn des Apothekers Adalbert G. in Geisa zur Welt.

Mit 15 bis 20 anderen Kindern besuchte er die evangelische Schule in der Alleestraße und erhielt
zusätzlichen Unterricht in Latein und Französisch. Von seinem Vater lernte er den behutsamen
Umgang mit Pflanzen und Tieren. In Fulda besuchte er das Gymnasium und legte 1889 in Eisenach
das Abitur ab.

Paul Geheeb studierte zuerst in Jena und Berlin Theologie, später Philosophie, orientalische
Sprachen, Naturwissenschaft und Medizin.

1899 legte er das Examen als Oberlehrer für evangelische Religion und orientali-sche Sprachen ab.
Nach einer ersten Tätigkeit als Erzieher in einem Kindererholungsheim gründete er in Heppenheim
an der Bergstraße seine Odenwaldschule.

Einer seiner bekanntesten Schüler war Klaus Mann, der Sohn des Schriftstellers Thomas Mann.

Neu an seiner Schule war: gemeinsamer Unterricht von Jungen und Mädchen, Unterricht in
Kursen, vormittags wurden für eine gewisse Zeit zwei Fächer unterrichtet, nachmittags erfolgte die
musische Erziehung und die praktische Arbeit. Die Angelegenheiten der Schüler wurden im Beisein
aller Schüler besprochen. Die Ergebnisse der Kurse wurden in Vorträgen,  schriftlichen Arbeiten
und Ausstellungen ausgewertet.

1933 wurde die Odenwaldschule aus politischen Gründen geschlossen. Paul Geheeb emigrierte mit
einigen seiner Lehrer in die Schweiz und gründete in Versoix die „Schule der Menschlichkeit“ (Ecole
d`humanitè), die 1946 in das Berner Oberland verlagert wurde.

Mit 90 Jahren starb Paul Geheeb als europaweit angesehener Reformpädagoge am 1. Mai 1960.

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